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Deutschland unterzeichnet Teilnahmevertrag an der Expo 2020

04.03.2018

In genau 31 Monaten, zwei Wochen und sechs Tagen öffnet die Weltausstellung in Dubai ihre Tore. Nun ist die Bundesrepublik Deutschland mit der Unterzeichnung des Teilnahmevertrags einen wichtigen und offiziellen Schritt Richtung Expo 2020 gegangen. Damit steht auch fest, wo genau auf dem 430 Hektar großen Gelände der Deutsche Pavillon entstehen wird. Für die Expo unterzeichnete das offizielle Dokument Najeeb Mohammed Al-Ali, Executive Director, Dubai Expo 2020 Bureau, für die deutsche Seite Dietmar Schmitz, Generalkommissar des Deutschen Pavillons.

Für Schmitz war es „ein wichtiger Tag und eine große Ehre“: „Unsere Teilnahme an der kommenden Weltausstellung ist damit offiziell besiegelt“, sagte er anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Dubai. Seit vielen Jahren ist der Leiter des Referats Messepolitik/Expo-Beteiligungen im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie der offizielle Vertreter der Bundesrepublik, wenn es um die deutschen Auftritte auf Weltausstellungen geht. Die nächste Expo findet vom 20. Oktober 2020 bis 10. April 2021 in den Vereinten Arabischen Emiraten, in Dubai, statt – die erste in der Region.

„Connecting Minds, Creating the Future“ haben die Veranstalter als Expo-Motto gewählt. „Es spiegelt den Geist der Weltausstellungen an sich wider“, meint der Generalkommissar. „Länder und Organisationen kommen für einen begrenzten Zeitraum zusammen, um die drängendsten Fragen der Welt zu diskutieren und Lösungen zu erörtern. Gemeinsam. Um Weichen zu stellen für die Zukunft.“ Dietmar Schmitz ist vom Konzept der Weltausstellung noch immer überzeugt. „Denn Menschen wollen sich nach wie vor persönlich treffen und kennenlernen, sich in die Augen sehen, mit den eigenen Sinnen erfahren und urteilen. Die Expo bringt die Welt zusammen.“

Drei Themen haben die Veranstalter herausgehoben, auf die sich die Teilnehmer besonders konzentrieren sollen. Folglich ist das Gelände in drei Zonen aufgeteilt: „Opportunity“, „Mobility“ und „Sustainability“. Deutschland hat sich entschieden, seinen Pavillon der Nachhaltigkeit zu widmen. Das sei, erläutert Schmitz, naheliegend: „Das Thema hat längst Einzug in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Forschung gehalten. Aber natürlich gibt es noch viel zu tun. Allein werden wir es nicht schaffen – und Weltausstellungen bieten den idealen Rahmen dafür, die Probleme dieses Planeten gemeinsam anzugehen.“

Reem Al Hashimy, Ministerin für Internationale Zusammenarbeit der Vereinten Arabischen Emirate und Generaldirektorin des Expo-Büros, sagte: ”Die Vereinten Arabischen Emirate und Deutschland teilen die Vision einer saubereren, nachhaltigeren Zukunft, worauf auch die Expo 2020 Dubai ein Hauptaugenmerk legt, und wir sind hocherfreut, dass unsere engen Freunde nun die jüngste Nation sind, die den offiziellen Teilnahmevertrag unterzeichnet hat. Deutschland gibt seit langem ein starkes Beispiel für den Rest der Welt, dass wir uns daran erinnern müssen, dass die Ressourcen unseres Planeten endlich sind und dass wir sie wertschätzen und bewahren sollten.”

Mit der Vertragsunterzeichnung steht nun auch fest, auf welchem Grundstück der Deutsche Pavillon in den kommenden zweieinhalb Jahren entstehen wird: Mit 4.500 Quadratmeter ist es eine der größten Parzellen. Es liegt sehr exponiert direkt am Hauptweg, der die Themencluster in einem Kreis verbindet. Seine Lage ermöglicht einen direkten Blick auf den Gastgeberpavillon, für den die Vereinten Arabischen Emirate Santiago Calatrava als Architekt gewählt haben. „Es ist ein exzellentes Grundstück, das die Expo-Veranstalter für den Deutschen Pavillon vorgesehen haben. Wir sind uns der Verantwortung und Erwartung an den deutschen Auftritt, die damit verbunden sind, durchaus bewusst.“

50 Millionen Euro sind für den deutschen Auftritt in Dubai im Bundeshaushalt eingestellt. Damit sind alle Kosten abgedeckt: von den Vorbereitungen, die seit vergangenem Jahr von Köln und Dubai aus bei der Koelnmesse im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums gesteuert werden, über sämtliche Personalkosten, die Planung, den Bau, Betrieb und späteren Rückbau des Pavillons bis hin zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch für das kulturelle Begleitprogramm.

Aktuell läuft die Ausschreibung für das Pavillonkonzept. Gesucht wird ein Pavillon, der eine Geschichte erzählt und in dessen Ausstellung wie Architektur sich das Thema der Expo widerspiegelt. Er soll attraktiv sein für Jung und Alt, unterhaltsam und interaktiv, mit spannenden Informationen aus Deutschland zum Thema Nachhaltigkeit. Diesem Ansatz ist das Bundeswirtschaftsministerium bei den Weltausstellungen seit 2005 treu geblieben – und der Erfolg gibt den Machern recht: Alle sechs Pavillons der Expos seit 2005 waren nicht nur Publikumsmagnete mit langen Warteschlangen, sie wurden auch mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. „Diese Erfolge sind für uns Ansporn und Verpflichtung zugleich, daran anzuknüpfen und auch in Dubai einen Pavillon zu errichten, der die Besucher begeistert, informiert, unterhält – und der in Erinnerung bleibt,“ erklärt Schmitz seinen Anspruch an das kommende Konzept.

25 Millionen Besuche erwarten die Expo-Veranstalter insgesamt in den sechs Monaten Laufzeit, geschätzte 70 Prozent davon aus dem Ausland. 170 Staaten haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Deutschland hat seine Zusage nun offiziell gemacht. Im September wird Generalkommissar Schmitz wieder nach Dubai reisen, um das Pavillonkonzept der Öffentlichkeit vorzustellen.

Najeeb Mohammed Al-Ali, Executive Director, Dubai Expo 2020 Bureau (r.), und Dietmar Schmitz, Generalkommissar des Deutschen Pavillons.
Najeeb Mohammed Al-Ali, Executive Director, Dubai Expo 2020 Bureau (r.), und Dietmar Schmitz, Generalkommissar des Deutschen Pavillons.
 
 

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