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Messe Karlsruhe bilanziert: Corona kann bis zu neun Millionen Euro kosten

25.05.2021

Die Messe Karlsruhe weist zum Stichtag der Bilanzierung ein Betriebsergebnis aus, das 9,2 Millionen Euro schlechter ausfällt als es der Planansatz vorsah und ein worst case Szenario darstellt.

Dazu sagt die Erste Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Messe Karlsruhe, Gabriele Luczak-Schwarz: „Die Planung belief sich für das turnusmäßig schwächere Jahr 2020 auf Gesamtumsatzerlöse von 37,3 Millionen Euro. Sie lag also turnusbedingt etwas unter dem Rekorderlös des Vorjahres. Die in der Bilanz für 2020 ausgewiesenen 17,4 Millionen Euro zeigen deutlich, dass der Geschäftsverlauf geprägt war von Veranstaltungseinschränkungen und Verbotsverfügungen.“ Nur, weil die Messe Karlsruhe umgehend Gegensteuerungsmaßnahmen ergriff, wie die zügige Einführung von Kurzarbeit, die Nichtbesetzung offener Stellen, Einsparungen bei den Sachkosten und insbesondere die Entwicklung und Umsetzung von Konzepten für innovative hybride Veranstaltungen, konnte noch größerer wirtschaftlicher Schaden abgewendet werden.

Jedoch hat die Messe Karlsruhe umfänglich und fristgerecht Corona-Wirtschaftshilfen beim Bund beantragt. Es ist zu erwarten, dass diese das worst case Szenario deutlich verbessern werden. Dazu Gabriele Luczak-Schwarz: „Der Verlustausgleich der Gesellschafterin vermindert sich dann erheblich und ist abzüglich bewilligter Wirtschaftshilfen zu leisten. Die Wirtschaftshilfen dürfen nach den geltenden Bilanzierungsgrundsätzen jedoch erst nach Bewilligung und somit im Betriebsergebnis des Jahres 2021 abgebildet werden.“

Das Betriebsergebnis der Messe Karlsruhe lag zum Stichtag der Bilanz bei minus 20,8 Millionen Euro und fällt damit um 9,2 Millionen Euro höher aus als der Planansatz von  minus 11,6 Millionen Euro für das Jahr 2020. In diesem Ergebnis wurde vorausschauend für das Jahr 2021 ein erhöhter Drohverlust berücksichtigt. Die umfänglich und termingerecht beantragten Corona-Wirtschaftshilfen des Bundes werden den Verlustausgleich der Gesellschafterin deutlich mindern und sich bilanziell im Jahr 2021 niederschlagen.

Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, resümiert: „Nach einem wirklich fulminanten Start des Geschäftsjahres – fast 50 Prozent des geplanten Jahres-Umsatzerlöses wurde in knapp sechzig Tagen erwirtschaftet – stand plötzlich der Veranstaltungsbetrieb still. Für das Gesamtjahr muss ich konstatieren, dass nur neun von 31 geplanten Eigen- und Gastmessen an den Start gingen und gerade mal die Hälfte der geplanten Kongress- und Kulturveranstaltungen durchgeführt wurden.“

Die Zeit des ruhenden Veranstaltungsgeschäfts nutzte die Messe Karlsruhe in vielfältiger Weise. Veranstaltungen wurden nicht nur terminlich, sondern - im Sinne von Abstandswahrung, Hygiene und Nachverfolgung - auch räumlich neu geplant, damit man beim Neustart gut gerüstet ist. Britta Wirtz betont: „Aktuell entwickeln wir Szenarien, wie vollständig Geimpfte, Getestete und Genesene in unsere Veranstaltungskonzepte mittels digitaler Lösungen integriert werden können. Im gesamten zurückliegenden Jahr haben wir sehr erfolgreich Formate entwickelt, die teils hybrid, teils komplett digital den sonst Vor-Ort stattfindenden Austausch, den Wissenstransfer und die Geschäftsanbahnung trotz Pandemie ermöglichen.“

So fand beispielsweise bereits im Mai der Energiekongress „energiegeladen“ statt, der als erstes hybrides Format bei der Messe Karlsruhe gelten kann. Ein Mix aus Teilnehmern und Rednern war vor Ort und weitere waren live zugeschaltet. Für dieses Angebot interessierten sich mehr als 350 Teilnehmer. Und mittlerweile gab es eine zweite Ausgabe des Kongresses als komplett digitales Angebot, welches mehr als 450 Teilnehmer nutzten.

Die erste komplett digitale Messe war die IT-Trans – Internationale Fachmesse und Konferenz für intelligente Lösungen im Personenverkehr – , die Anfang Dezember 2020 stattfand. Sowohl die Konferenz als auch die Ausstellung wurden in digitale Formate überführt. Streams aus drei Studios wurden gebündelt und mit extern zugeschalteten Referenten verknüpft. Funktionalitäten zum Vernetzen und zum individuellen Austausch ergänzten das digitale Angebot, das von fast 2.000 Teilnehmern angenommen wurde.






 
 

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