Aktuelle Ausgabe

Expo 2020 Dubai: Konstruktive Bauarbeiten des Deutschen Pavillons abgeschlossen

08.02.2021

Acht Monate vor der Eröffnung der Expo 2020 Dubai am 1. Oktober 2021 sind die konstruktiven Bauarbeiten auf der Baustelle des Deutschen Pavillons kurz vor der Vollendung.

Die Bundesrepublik Deutschland kommt damit der Fertigstellung ihres repräsentativen Auftritts auf der Weltausstellung ein bedeutendes Stück näher. „Das Erreichen dieses Bauabschnittes ist immer ein wichtiger Meilenstein. In den vergangenen Monaten sahen wir uns mit Herausforderungen konfrontiert, die wir niemals mit einkalkuliert hätten“, berichtet Dietmar Schmitz, Generalkommissar des Deutschen Pavillons auf der Expo 2020 Dubai, über den Bau während der Zeit der Pandemie. „Ich bin tief beeindruckt von der Professionalität und Verlässlichkeit, mit der alle Beteiligten die konstruktiven Bauarbeiten trotz aller Schwierigkeiten vorangetrieben haben.“ Seit August 2019 waren täglich durchschnittlich 166 Bauarbeiter auf der Baustelle und errichteten unter der Leitung der Baufirma Nüssli Adunic in rund 472.000 Arbeitsstunden den Campus Germany im Themengebiet „Nachhaltigkeit“.

Um eine Verbreitung der Corona-Pandemie auf dem Expo-Gelände zu verhindern, unterliegen die Bauarbeiten am Campus Germany strengen Hygiene- und Schutzmaßnahmen. „Der Campus Germany hat seinen Namen bereits auf der Baustelle verdient: Das Team gibt jederzeit sein Bestes, arbeitet mit Leidenschaft und wächst mit diesem Projekt“, so Harald Dosch, geschäftsführender Gesellschafter der Nüssli Adunic AG. „Dass das Zusammenspiel auch unter diesen außergewöhnlichen Bedingungen so wunderbar funktioniert hat, macht mich besonders stolz.“

Pavillon im Themengebiet Nachhaltigkeit
„Connecting Minds, Creating the Future“ ist das Motto der Expo 2020 Dubai, untergliedert in die drei Bereiche Nachhaltigkeit, Mobilität und Chancen. Der Campus Germany steht im Bereich Nachhaltigkeit. Das Grundstück des Pavillons liegt prominent am Hauptweg der Expo in direkter Nachbarschaft zum Gastgeber, dem Pavillon der Vereinigten Arabischen Emirate, und dem Al Wasl Plaza, dem Herzstück des Expo-Geländes. Omar Shehadeh, Chief International Participants Officer der Expo 2020 Dubai, sagt: "Die konstruktiven Bauarbeiten des Deutschen Pavillons stehen kurz vor dem Abschluss. Ich gratuliere dem deutschen Team zu seiner hervorragenden Arbeit. Mit seiner beeindruckenden Architektur und seinem faszinierenden, spannenden Programm wird der Campus Germany einen wichtigen Beitrag zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Millionen von Besuchern der Expo 2020 Dubai leisten."

Auch das Team der Koelnmesse, verantwortlich für die Organisation und Durchführung des Deutschen Pavillons freut sich über den äußerst erfolgreichen Verlauf der Bauphase. „Der Deutsche Pavillon gehört mit zu den ersten großen Länderpavillons, deren konstruktive Bauarbeiten bereits so weit fortgeschritten sind,“ unterstreicht Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH. „Auch wenn uns die Architektur durch die Baupläne sehr vertraut ist, ist es noch einmal besonders beeindruckend, die erfolgreiche Realisierung zu sehen und darin bereits jetzt das intelligente Konzept des Campus Germany zu erkennen, das auf das Thema Nachhaltigkeit zielt.“

Nachhaltigkeit in Planung und Entwurf
Nachhaltigkeit wurde bereits bei Planung und Entwurf des Pavillons durch das Berliner Architekturbüro Lava mitgedacht: Der Pavillon erschafft Räume mit so wenigen Bauteilen bzw. -materialien und so geringer Gebäudemasse wie möglich. „Im Entwurf für den Deutschen Pavillon wird das Gebäude selbst auf vielfache Weise zum Exponat. Es entwickelt exemplarisch innovative Lösungen, sowohl entwurfsmethodisch und im Planungsprozess als auch im räumlichen Erlebnis für die Besucher – funktional, konstruktiv und technisch“, erläutert Christian Tschersich, verantwortlicher Architekt bei Lava. Ein offenes und vielfältiges Ensemble aus einzelnen Kuben beherbergt die Ausstellung und umschließt zugleich ein großzügiges Atrium. Der so entstehende zentrale vertikale Luftraum verbindet alle Funktionsbereiche miteinander und erzeugt vielfältige Blickbeziehungen sowie spannende Ein- und Ausblicke.
Die Außenhülle des Pavillons zwischen den Kuben tritt gestalterisch zurück und wird in einer Kombination aus zu öffnenden Glaselementen und ETFE-Membran ausgeführt. Sie entwickelt damit das Konzept einer Hybridfassade, die nach Bedarf zu öffnen und zu schließen ist. Das Konzept des „atmenden“ Gebäudes ist ein Beispiel, wie der Entwurf konsequent funktionale Anforderungen mit Umgebungsfaktoren und klimatischen Aspekten in einer schlüssigen Gestaltung verbindet. Die Kubatur des Gebäudes und das rahmende Dach reduzieren als passive Energiesparmaßnahmen die direkte Sonneneinstrahlung und Aufheizung des Gebäudes. Das Dach des Pavillons verdeutlicht als Exponat das Thema der „Circular Economy“: Eine dynamische Anordnung aus 1.200 Einzelstäben bildet ein räumliches Vektorfeld. Erst im komplexen Zusammenspiel der vielen linearen Elemente entsteht das Volumen des Dachs als Summe der Einzelteile.

Nachhaltigkeit im Innenausbau
Während die Hülle des Pavillons steht, beginnt nun die heiße Phase für den Innenausbau des Gebäudes und die Ausstellung. Auch hier werden primär nachhaltige Baumaterialien verwendet. So werden zum Beispiel nur von Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziertes Holz und nach Möglichkeit innovative nachhaltige Materialien aus Deutschland verbaut. Darunter befinden sich unter anderem Exponat-Möbel aus Restwertstoffen der Dämmstoffindustrie oder aus neu entwickelten Kunststoffen. Die gesamte Medientechnik des Pavillons wird für die Laufzeit der Expo angemietet und im Anschluss zu 100% wiederverwendet.

Für die Kölner Agentur facts & fiction, die die Ausstellung und deren Inhalte verantworten, beginnt die Arbeit am Ort somit bereits jetzt, damit das Team der Koelnmesse den Pavillon am 1. August übernehmen kann. „Wir freuen uns sehr, dass unser Konzept für den Deutschen Pavillon in den nächsten Monaten konkrete Formen annehmen wird“, sagt Dietmar Jähn, geschäftsführender Gesellschafter von facts and fiction. „Die Ausstellung ist ein Plädoyer für Nachhaltigkeit. Sie wird mit überzeugenden Informationen, überraschenden Interaktionen und starken Emotionen für eine nachhaltigere Zukunft eintreten. Und sie wird Innovationen und Lösungen „Made in Germany“ zeigen, die helfen können, diese bessere Zukunft Realität werden zu lassen.“


 
 

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