Wie kommen internationale
Besucher nach Deutschland? Idealerweise werden sie in ihren Heimatländern eingefangen.
Seit September ist das drupa-Team der Messe Düsseldorf unterwegs.
Die weltgrößte
Messe für Druckbranche steigt vom 31. Mai bis 10. Juni 2016. Der Startschuss
für die heiße Phase ist bereits vor über zwei Monaten gefallen. Seitdem gab und
gibt es Präsentationen, Pressekonferenzen und Fachpressegespräche in Asien,
Europa und den USA. Über 40 drupa-Veranstaltungen aller Art finden bis weit in
den Februar 2016 auf allen Kontinenten statt. So soll die Werbetrommel im
Ausland gerührt werden. Gleichzeitig möchte die Messe Düsseldorf über die
wichtigsten Trends und Innovationen informieren. Die Palette reicht dabei von
Experten- und Pressemeetings in kleiner Runde, ganztägigen Branchen-Workshops
bis zu Präsentationen mit mehreren hundert Teilnehmern. „Unser Kommunikations-
und Marketing-Mix besteht aus Anzeigen, Mailings, Online-Aktionen,
Sponsoring-Aktivitäten, PR und Pressearbeit“, sagt Sabine Geldermann. „Dabei
spielt die Welttour eine zentrale Rolle“, unterstreicht die drupa-Direktorin. „Wir
erreichen unsere Besucher und wichtige Multiplikatoren unmittelbar und können
sie aus erster Hand über das aktuelle Geschehen informieren.“
Ein weiterer
Vorteil dieser Aktivitäten ist das Feedback. Im direkten Dialog lässt sich
ausloten, wo die spezifischen Interessen und Bedürfnisse liegen. Am Ende ihrer
Weltreise haben die „drupa-Botschafter“ rund 440.000 Flugkilometer absolviert –
und damit die Erde fast elfmal umrundet. Neu auf der drupa-Weltkarte befindet
sich Almaty in Kasachstan, wo ein „Printpromotion-Workshop“ durchgeführt wird.
Die Destination mit der größten Entfernung von Düsseldorf ist Auckland in Neuseeland
– ans andere Ende vom Globus müssen rund 18.000 Flugkilometer zurückgelegt
werden. Wichtig sind solche Auslandsaktivitäten auch im Hinblick auf die
Erschließung neuer Märkte. Während klassische Abnehmerregionen wie Deutschland
oder die USA im Druckbereich im letzten Jahrzehnt krisengeplagt waren, treten
andere auf den Plan. Stärkste ausländische Besuchernation bei der letzten drupa
vor vier Jahren war Indien. Rund 15.000 Einkäufer reisten vom Subkontinent an.
Das zeigt, wo im Druckbereich die Potenziale der Zukunft liegen (www.drupa.de).
Wie andere
deutsche Messegesellschaften hilft die Deutsche Messe, Hannover, bei der
Unterbringung von Flüchtlingen. Sie stellt von Anfang Dezember 2015 bis kurz
vor Beginn der CeBIT Mitte März 2016 eine Messehalle zur Verfügung.
„Selbstverständlich sehen wir weiterhin die Notlage, in der sich Hannover
angesichts der hohen Zahl von Flüchtlingen befindet“, argumentiert Wolfram von
Fritsch. „Und wir helfen gern“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen
Messe. „Wir können die Halle 27 für mehr als drei Monate durchgängig zur
Verfügung stellen.“ Damit erhalten die Flüchtlinge eine wetterunabhängige
Unterbringung über die Wintermonate. Das wurde möglich, weil die Deutsche Messe
intensiv mit ihren Partnern verhandelt hatte. Die Situation sei schwierig
gewesen, weil über so einen langen Zeitraum keine Halle durchgehend verfügbar
gewesen ist. „Wir sind bei unseren Kunden auf Verständnis für die Situation
gestoßen“, sagt von Fritsch. Jetzt haben alle betroffenen Geschäftspartner signalisiert,
dass sie mit der Verlegung ihrer Aktivitäten innerhalb des Geländes
einverstanden sind. „Wir freuen uns sehr, die Stadt Hannover ein weiteres Mal
unterstützen zu können“, fügt der Messechef hinzu. Bereits im Sommer hatte die Messegesellschaft
ihre Halle 21 für die Unterbringung von Flüchtlingen bereitgestellt. Die
Mitarbeiter der Deutschen Messe unterstützten die Aufnahme im Sommer mit großer
Solidarität. In einer eigens eingerichteten Sammelstelle stapelten sich
Kleidung, Fahrräder und Fußbälle. Mitarbeiter der Messe gaben in ihrer Freizeit
Sprachkurse und es entwickelten sich auch persönliche Kontakte. Einige der
Flüchtlinge malten ein großes Bild und schenkten es der Halleninspektorin zum
Abschied. Das Bild bekam inzwischen einen Platz im Eingangsfoyer des Büroturms
am Nordeingang (www.messe.de).
Autor: Peter Borstel
Dieser Artikel ist erschienen in TFI Heft 6/2015
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