Deutschland: Immer offen für neue Ideen

Die Welt dreht sich zunehmend schneller und Branchen verändern sich in rasantem Tempo. Auch die Messe Stuttgart arbeitet an neuen Themen und bestehenden Formaten.

Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (2.v.r.) bei der Premiere der Messe Quantum Effects. (Photo: Landesmesse Stuttgart)
Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (2.v.r.) bei der Premiere der Messe Quantum Effects. (Photo: Landesmesse Stuttgart)

Für Roland Bleinroth ist das Messegeschäft ständig in Bewegung. „Es ist unsere Aufgabe, auf die Veränderungen des Marktes zu reagieren“, sagt der Geschäftsführer der Messe Stuttgart. Fast 600 Ideen für neue Messen oder Kongresse schlummern in der Datenbank des Messeunternehmens. Zudem gibt es ein eigenes Team für Neuproduktentwicklung. Es konzipiert nicht nur Messen komplett neu, sondern überarbeitet auch existierende Formate und holt neue Events auf das Messegelände. Die Stuttgarter analysieren dabei Markttrends, den Wettbewerb und potenzielle Themen. „Wir stehen auch im Austausch mit dem Land Baden-Württemberg und entwickeln neue Themen entlang der wirtschaftspolitischen Agenda“, erklärt Bleinroth. „Darauf aufbauend entstehen Ideen, die zu den Stärken der Region passen.“ Gute Beispiele seien die 2024 erstmals ausgetragene Messe Quantum Effects oder die „Selbstausbau“. Letztere ist eine neue Ausstellung im Rahmen der CMT, richtet sich an Menschen, die ihr Caravaning-Fahrzeug aus- oder umbauen wollen.

Die Stuttgarter Messegeschäftsführer Roland Bleinroth (l.) und Stefan Lohnert schließen nichts von vornherein aus. (Photo: Landesmesse Stuttgart)
Die Stuttgarter Messegeschäftsführer Roland Bleinroth (l.) und Stefan Lohnert schließen nichts von vornherein aus. (Photo: Landesmesse Stuttgart)

Nichts wird von vornherein ausgeschlossen. „Bei jeder Idee prüfen wir, ob sie grundsätzlich Potenzial hat“, ergänzt Mitgeschäftsführer Stefan Lohnert. Über ein Jahr dauert der Prozess von Themenfindung bis zum tatsächlichen Austragen der Veranstaltung. Dabei wird nicht jede Idee zur erfolgreichen Messe. „In vier von fünf Fällen klappt es nicht. Aber wenn es hinhaut, ist es umso schöner.“ Ein überraschendes Beispiel war die ‚Brawo‘, eine Messe rund um das Thema Blasmusik. „Sie funktioniert super“, freut sich Lohnert. Er betont, dass die Messe Stuttgart – verglichen mit anderen deutschen Messegesellschaften – eine hohe Zahl an Neuprodukten an den Start bringt. „Durchschnittlich eine neue Messe im Jahr kommt zum Portfolio hinzu.“ Auch Gastveranstaltungen wie die Comic Con Stuttgart gehören zur Strategie der Messegesellschaft – genauso wie die Organisation und Ausführung von Veranstaltungen an externen Standorten wie die Touristik & Caravaning Leipzig in Sachsen.

Das Messegeschäft sei stets ein Zusammenspiel von Kreativität, Marktbeobachtung und Partnerschaft. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ständig unterwegs, um neue Inspirationen zu sammeln“, erklärt Roland Bleinroth. „Am Ende ist der Erfolg einer Messe von vielen Faktoren abhängig.“ Es brauche die Zustimmung von Branchenführern, finanzielle Stabilität und manchmal auch den richtigen politischen Hintergrund. Aber das Wichtige ist, „dass wir immer offen für neue Ideen sind und daran glauben“, argumentiert der Messechef. Er verweist auf die jüngste Neueinführung: Um dem Bereich Elektronikfertigung ein Forum zu geben, haben die Stuttgarter die Efx, Expo for Electronics Manufacturing ins Leben gerufen. Das Branchenereignis feiert im Oktober 2026 seine Premiere. Stuttgart sei als Innovationsstandort von großer Bedeutung – gerade auch durch die enge Anbindung an Global Player, KMUs und führende Forschungseinrichtungen und Universitäten: „Die Efx bietet die perfekte Bühne, um neueste Technologien einem hochkarätigen Fachpublikum zu präsentieren und die Innovationskraft der Region zu unterstreichen“, formuliert Roland Bleinroth (www.messe-stuttgart.de).

Autor: Peter Borstel

Dieser Artikel ist erschienen in TFI Heft 1/2025

 
 

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