Deutschland: Sicherheit über und unter Wasser

Die heutige Schifffahrt auf den Weltmeeren ist Bedrohungen ausgesetzt. Das wird Anfang September auf der weltgrößten Schifffahrtsmesse, der SMM in Hamburg, zum Thema.

SMM: Mehr als 2.000 ausstellende Firmen aus rund 70 Ländern sind in Hamburg wieder dabei. (Photo: Hamburg Messe und Congress / Katrin Neuhauser)
SMM: Mehr als 2.000 ausstellende Firmen aus rund 70 Ländern sind in Hamburg wieder dabei. (Photo: Hamburg Messe und Congress / Katrin Neuhauser)

Der Krieg in der Ukraine, die Spannungen zwischen China und Taiwan, der eskalierende Nahostkonflikt: Vor dem Hintergrund wachsender Bedrohungen besinnen sich zahlreiche Staaten weltweit auf ihre militärische Stärke und investieren in Ausrüstung. Beispiel Deutschland: Im Rahmen des 2022 ausgerufenen „Zeitenwende“-Budgets stehen in den nächsten Jahren knapp 20 Milliarden Euro zusätzlich für die Marine bereit. Ob U-Boote, Fregatten oder Minenräumer: Marineschiffe sind komplexe Systeme, die ein enormes Know-how erfordern. Auf der Weltmesse der maritimen Industrie, der SMM, sind die führenden internationalen Player vertreten und stellen ihre Innovationen vor.

Insgesamt werden zu dem Branchenereignis mehr als 2.000 ausstellende Firmen aus rund 70 Ländern erwartet: Darunter befinden sich die U-Boot-Spezialisten von Thyssenkrupp Marine Systems, die Marine-Werft NVL oder das dänische Unternehmen SH Defence. Diese und weitere Unternehmen aus dem Marine-Segment sind entlang der „Security & Defence Route“ zu finden – eine der sechs Themenrouten auf der SMM, die ihre Türen vom 3. bis 6. September auf dem Hamburger Messegelände öffnet. Viele Aussteller bieten dabei moderne Dual-Use-Technology an, also Produkte, die im militärischen und zivilen Schiffbau eingesetzt werden können.

„Neben Chancen und Möglichkeiten der Schifffahrt müssen wir genauso deren Risiken betrachten”, betont Heiko M. Stutzinger. (Photo: Hamburg Messe und Congress / Michael Zapf)
„Neben Chancen und Möglichkeiten der Schifffahrt müssen wir genauso deren Risiken betrachten”, betont Heiko M. Stutzinger. (Photo: Hamburg Messe und Congress / Michael Zapf)

Auch messebegleitend stehen Fragen der Sicherheit auf der Tagesordnung. Während der SMM findet an den letzten zwei Messetagen die Konferenz Maritime Security & Defence (MS&D) statt. „Neben Chancen und Möglichkeiten der Schifffahrt müssen wir genauso deren Risiken betrachten“, betont Heiko M. Stutzinger. „Die MS&D ist seit Langem unser Forum für dieses Thema“, erklärt der Geschäftsführer der Hamburg Messe und Congress. „Wir freuen uns, das Deutsche Maritime Institut (DMI) als neuen Partner für die inhaltliche Gestaltung gewonnen zu haben“, hebt er dessen Fachkompetenz hervor. Der Präsident des DMI, Karsten Schneider, ergänzt: „Wir arbeiten mit Schwung am Konferenzprogramm, für das wir ausgewiesene Experten der maritimen Sicherheit über und unter Wasser erwarten“, kündigt er an. „Besonders freut uns, dass die MS&D erstmals über Insiderkreise hinaus für das gesamte Messepublikum, Besucher und Aussteller, offen ist.“ Damit lasse sich ein viel breiteres Auditorium als in der Vergangenheit für die Problematik sensibilisieren.

Im Fokus der Sicherheits- und Verteidigungskonferenz befinden sich die aktuellen geopolitischen Herausforderungen und die passenden Antworten. „Die MS&D ist eine international renommierte Veranstaltung“, hebt Flottillenadmiral Christian Bock hervor. Dass sie im Rahmen der SMM stattfindet, mache sie einzigartig, betont der Vorsitzende des Deutsche Maritimen Instituts: „Marinedelegationen können hier direkt mit Werften und Zulieferern ins Gespräch kommen.“ Inhaltlich soll es auf der MS&D einerseits um die neuesten maritimen Technologien gehen. Aber auch der Schutz vor den weltweit wachsenden Bedrohungen durch Angriffe auf IT-Systeme spielt eine zunehmend wichtige Rolle. So stehen wirksame Methoden zur Cybersicherheit ebenfalls auf der Agenda der Tagung (www.hamburg-messe.de).

Autor: Peter Borstel

Dieser Artikel ist erschienen in TFI Heft 1/2024

 
 

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