Österreich: Messen Austria ist zuversichtlich

Die Messeszene in der Alpenrepublik bewegt sich vorwärts. So wächst die Infrastruktur und Veranstalter entwickeln neue Themen. Forciert wird auch der Erfahrungsaustausch.

Messe Wieselburg: Forsttechnikzentrum im Freigelände der Inter-Agrar. (Photo: Messe Wieselburg)
Messe Wieselburg: Forsttechnikzentrum im Freigelände der Inter-Agrar. (Photo: Messe Wieselburg)

Seit Anfang Dezember 2014 ist Werner Roher neuer Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Messen Austria. Der Geschäftsführer der Messe Wieselburg hat das Amt turnusgemäß von Johann Jungreithmair übernommen, der diese Position zwei Jahre lang innehatte. Roher führt eine gut bestellte Messe-Vereinigung mit zwölf Veranstaltern als Mitglieder. Der Standort Österreich hat sich 2014 trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten in Europa gut entwickelt. Auch für 2015 gibt sich der Messe-Experte zuversichtlich. „Die Investitionsbereitschaft der Eigentümer ist ungebrochen“, betont er. So würden die Ausbau- und Modernisierungsschritte für die Messeinfrastruktur – wie zuletzt in Ried und Wels – weiter fortgesetzt. Derzeit fließen rund 30 Millionen Euro in die Renovierung der Messe in Dornbirn. Im kommenden Jahr wird dort in den neuen Hallen vom 7. bis 9. Juni 2016 die Premiere der Saltex gefeiert. Es handelt sich um eine Fachmesse für intelligente Textilien und Lösungen für die industrielle Herstellung von Faserverbundstoffen. Sie verbindet übergreifend das Know-how aus den Bereichen Textil, Kunststoff und Mechatronik.

Die „Vorwärtsstrategie“ habe auch kürzlich die neu konzipierte, zur reinen Fachmesse gewandelte Landwirtschaftsschau Agraria Wels unter Beweis gestellt, unterstreicht Werner Roher. Und die Messe Wieselburg eröffnet in diesem Jahr mit der Bio Österreich am 15. und 16. November eine neue Kommunikationsplattform für den Biobereich. Dazu erwartet Messechef Roher bis zu 5.000 Endverbraucher und etwa 3.000 Fachbesucher aus Österreich und den angrenzenden Nachbarstaaten. Einen weiteren Publikumsmagneten für die Alpenregion startet Reed Exhibitions in der Messe Wien. In der Landeshauptstadt startet zwei Monate vor Weihnachten erstmals ein Winteropening. Das erlebnisorientierte Veranstaltungskonzept setzt auf einen Mix aus Ausstellungs- und Aktionsflächen. Hersteller und Anbieter werden neue Ausrüstung für den Wintersport und Trends bei Sportbekleidung und Accessoires vorstellen. Zudem präsentieren zahlreiche Urlaubs- und Wintersportorte ihre Reiseangebote für die Wintersaison 2015/2016. Kulinarisches aus den Regionen soll das Angebot abrunden.

Der neue Vorsitzende von Messen Austria, Werner Roher, will die Zusammenarbeit der Messestandorte weiter forcieren. (Photo: Messe Wieselburg)
Der neue Vorsitzende von Messen Austria, Werner Roher, will die Zusammenarbeit der Messestandorte weiter forcieren. (Photo: Messe Wieselburg)

Künftig will der neue Vorsitzende der Messen Austria die Zusammenarbeit der Messestandorte weiter forcieren. „Der Gedankenaustausch, der bei Marketing oder Technik und Infrastruktur schon intensiv gepflegt wird, soll zum Beispiel auch zwischen Messe-Projektleitern verstärkt werden“, betont Werner Roher. Unabhängig vom Messestandort stellten sich ähnliche Herausforderungen. Das Teilen von Erfahrungen kann mithelfen, diese Aufgaben zu meistern. Schließlich sind positive Problemlösungen bei einem entsprechenden Vertrauensverhältnis auch für andere Standorte hilfreich. Dass diese Vertrauensbasis bereits besteht, verdeutlichen positive Kooperationsbeispiele wie die „Trends of Beauty“, eine Veranstaltung von Messe Congress Graz. Die Kosmetikfachmesse findet jährlich im Frühjahr in Graz statt und im Herbst abwechselnd in Wien und Salzburg (www.messen-austria.at).

 
 
 
 

System Standbau: Steigende Qualitätsansprüche

Photo: Rudolf Angermayr
Photo: Rudolf Angermayr

Das österreichische Messebau-Unternehmen System Standbau konnte auch 2014 seine Position als Marktführer in Österreich ausbauen. Dazu haben Neukundenakquise und die Ausstattung von Großkongressen am Standort Wien beigetragen. Kein Wunder, dass Rudolf Angermayr, Geschäftsführer von System Standbau Salzburg und Expoxx Wien, mit den Ergebnissen zufrieden ist. „Rückblickend war das Messejahr 2014 von selektiver Messebeteiligung der Kunden geprägt“, fasst Angermayr das zurückliegende Jahr zusammen. Der Trend zur Fachmesse sei ungebrochen und auch der Qualitätsanspruch der Aussteller an den Messestand sei – im Gegensatz zu den jeweiligen Messebudgets – 2014 weiter gestiegen. „Die Wirtschaftsprognosen für 2015 sind zwar insgesamt nur verhalten positiv“, blickt der Geschäftsführer von System Standbau voraus. „Wir sind jedoch aufgrund unserer Leistungsfähigkeit und unseres Qualitätsstandards überzeugt, dass wir unsere Position auch außerhalb Österreichs deutlich steigern können“, gibt sich Rudolf Angermayr  zuversichtlich. Entscheidend für sein Unternehmen seien dabei die Kundennähe, topmotivierte Mitarbeiter und die eigenen Werkstätten, die rasche Reaktionszeiten möglich machten. Neben bereits fixierten Neukunden erwartet er 2015 vor allem von turnusgemäß stattfindenden österreichischen Zwei-Jahresmessen einen deutlichen Umsatzzuwachs. So steht wieder die Holz- und Handwerksfachmesse BWS im Messekalender – genauso wie die PowerDays, Österreichs einzige Fachmesse für den Elektroinstallationsbereich. In Deutschland kommen Aufträge auf der ISH in Frankfurt und der Anuga in Köln hinzu. Ein anderes Highlight hat Angermayr mit seinem Team im Januar mit der Vienna Autoshow bereits abgeschlossen. Weitere Aufgaben werden für die Reed-Tochtergesellschaft folgen (www.systemstandbau.at).

 
 

Autor: Karin Fink

Dieser Artikel ist erschienen in TFI Heft 1/2015

 
 

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