Viele Systeme erfüllen
Designerwünsche, aber beflügeln auch die Planer: sei es mit schnellerem Aufbau,
höherer Sicherheit oder überraschenden Features.
Japanische Messekonstrukteure
stellen oft höhere Ansprüche an Standbausysteme als Kollegen aus anderen
Regionen. Das neue Mehrgeschoss-System Syma-Cubic erfüllt alle wesentlichen
Anforderungen des fernöstlichen Marktes. Aufbau in doppelter Geschwindigkeit
und mit halber Manpower? Dafür wurde das System mit seinen Profilrahmen und
Haken-Schnellverbindern geschaffen. Seine solide modulare Treppenkonstruktion
und die Belastbarkeit von 500 Kilogramm pro Quadratmeter überzeugen die Planer
aus dem Land er aufgehenden Sonne ebenfalls. Last but not least: Die Stände
müssen erdbebensicher sein. All das ermöglicht Syma Cubic. Und so führte die
Firma Sakura als einer der ersten Messebauer das System in ihrem Land ein. Auf
dem Programm dieser Japan-Premiere stand der Auftritt der Murata Machinery Ltd.
auf der Logistikmesse Logis-Tech 2014 in Tokio.
Der Startschuss aber fiel in
Kirchberg in der Schweiz, wo die Syma-Systeme entwickelt und hergestellt
werden. Dort testete Sakura das Cubic-System anhand eines Musteraufbaus. Es
folgte eine dreitägige Mitarbeiterschulung in Tokio, die ebenfalls in der
Schweiz vorbereitet wurde. „Die Schulung war komplett auf die Bedürfnisse von
Sakura abgestimmt und beinhaltete auch Themen wie besondere Statik-Schulung“,
erinnert sich Beat Müller. „Einer unserer Mitarbeiter reiste schließlich eigens
mit nach Tokio, um Sakura zu unterstützen und für die Zukunft ein optimales
Handling zu gewährleisten“, so der Marketingleiter von Syma. Zur Messe
schließlich klappte alles wie am Schnürchen. Der Mehrgeschossstand war schon
beim ersten Versuch just in time aufgebaut. Und auch der Aussteller Murata
Machinery zeigte sich höchst zufrieden. Das Erdgeschoss bot ihm viel Freiraum
zur Präsentation seiner Transportsysteme für automatisierte Fabrikationen. Im
Obergeschoss mit zwei Treppenaufgängen fanden Lounge und Bistro reichlich Platz
(www.syma.com).
Eine Art Aluminium-Band
schwang sich über die Köpfe der Standbesucher. Wie ein überdimensionierter
Bumerang stieg es aus der Bodenverankerung empor. Darunter gruppierten sich
verschiedene Aufbauten wie Wände, Säulen, Infotafeln oder Displays. Die Rede
ist vom Stand des Schweizer Verbundwerkstoff-Herstellers Gurit auf der Pariser
Messe JEC 2015. Er wirkte wie bis ins Detail individuell entworfen und
spiegelte doch die Möglichkeiten des Systembaus mit Bematrix wider. Dessen
Teile werden nicht von allen Herstellern nur nach dem Baukastenprinzip
angeboten. Anbieter wie Benatrix entwickeln und gestalten ihre Elemente nach
den Designvorstellungen der Kunden weiter. Bei Bedarf kreieren sie komplette
modulare Standkonzepte nach einzigartigen Entwürfen daraus. So hatte das
Unternehmen aus Roeselare in Belgien im Jahr 2014 für Gurit bereits eine erste
Konstruktion entwickelt.
Für den 2015er-Auftritt
veränderte Bematrix viele Teile und ergänzte sie um weitere – und zwar ganz
nach Entwürfen der britischen Messearchitekten von Enigma. Der Gurit-Stand
wuchs auf 144 Quadratmeter Größe. Und statt ausschließlich textiler Wände ließ
der Aussteller die Bauten unter anderem mit Alu-Composite-Platten aus seiner
eigenen Herstellung verkleiden. Hinzu kamen LED-Lichtstreifen und diverse
andere maßgeschneiderte Anfertigungen. „Macht es einfach noch besser, so
lautete der Auftrag für die Messearchitekten von Enigma“, erklärt Richard
Bicknell. Doch die Gestaltungswünsche stellten nicht die einzige neue
Herausforderung dar, so der Account Manager von Enigma: „Für den Standaufbau
blieb uns extrem wenig Zeit. Außerdem war der Boden uneben, sodass wir extra
Bodenplatten legen mussten“. Hier aber bewies der Systembaukasten seine Vorteile.
In weniger als drei Tagen hatte ein Team von acht Leuten diesen nie zuvor
gebauten Stand komplett errichtet (www.bematrix.com).
Wände hören statt nur sehen:
Modul International aus Neuss spricht mit seinem Systembau-Sortiment die
optische wie auch die akustische Sinneswahrnehmung der Menschen an. Und das Ansprechen
kann dabei wörtlich genommen werden. Die neuen Soundwände Modul AudioPanel
übermitteln Werbebotschaften auch mittels Worten. Oder sie untermalen Bilder
und Stimmungen mit Musikklängen. „Wir gehen neue Wege, um Klang dorthin zu
bringen, wo er gewünscht wird. Ob auf Messeständen, in Einzelhandelsgeschäfte,
an Infopoints oder in Konferenz-Umgebungen. Und jeder neue Klang kann Sinne
anregen“, weiß Bruna Marques, Marketing-Managerin im Hause Modul. Das Geheimnis
der sprechenden und klingenden Wand ist ein eingebautes Soundmodul. Es
verwandelt ihre komplette Fläche in einen einzigen großen Lautsprecher.
Bespielbar ist das Soundmodul über Smartphone, Tablet-PC oder SD-Karte.
Je nach Wunsch lassen sich AudioPanel-Wände
als komplett montierte Aufbauten liefern oder in Einzelteilen transportieren.
Sie bestehen aus silbereloxiertem Aluminiumrahmen, die mit Stoffgrafiken oder
leichten Schaumstoffplatten befüllt werden. Von ihrer audiovisuellen Wirkung
konnten sich die Besucher der Viscom, Messe für visuelle Kommunikation, Anfang
November 2015 in Düsseldorf, überzeugen. Dort präsentierte Modul International
auf seinem Stand auch zahlreiche andere Neuheiten. Plus weitere Bauten mit der
Serie Frame Solutions und ihrem breiten Anwendungsspektrum. „Von Leuchtkästen
über Deckenleuchten oder freistehende Displays bis hin zu ganzen Leuchtwänden
reichen die Möglichkeiten. Sie sind fast unbegrenzt“, wie Bruna Marques betont.
„Ein einfaches System aus Aluminiumprofilen mit Silikonkedern und
ausgeklügelter Beleuchtungstechnik lässt all das im Handumdrehen aufbauen“, so
die Marketing-Managerin (www.modul-int.com).
Autor: Jens Kügler
Dieser Artikel ist erschienen in TFI Heft 6/2015
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