UFI in Bangkok: Die Plattformen des Vertrauens

Vom 6. bis 9. November wird der 86. UFI-Kongress in der thailändischen Hauptstadt ausgerichtet. Inhaltlich geht es um ein messeimmanentes Thema, das viele Facetten hat. 

UFI-Weltkongress: „Marktzugänglichkeit, Infrastruktur und Weiterbildung entscheiden über den Erfolg im Messegeschäft.” (Photo: UFI)
UFI-Weltkongress: „Marktzugänglichkeit, Infrastruktur und Weiterbildung entscheiden über den Erfolg im Messegeschäft.” (Photo: UFI)

Vertrauen: Das übergreifende Leitmotiv für die globale Jahrestagung des Weltmesseverbandes lag einfach auf der Hand: Gerade in Zeiten von Fake News und  Manipulationsmöglichkeiten bei der digitalen Kommunikation ist Verlässlichkeit ein hohes Gut. „Vertrauen entsteht im persönlichen Kontakt durch Austausch“, betont UFI-Geschäftsführer Kai Hattendorf. „Generell sind Messen wichtige Vertrauensplattformen.“ Dieses Vertrauen beginnt schon im Vorfeld. So bringt der Aussteller dem Veranstalter bereits mit seiner Anmeldung großes Vertrauen entgegen. Auch der Besucher vertraut darauf, dass ihn vor Ort ein relevanter Marktüberblick erwartet. Genauso können sich ganze Branchen den nötigen Vorschuss erarbeiten. „In den Märkten basiert alles auf Vertrauen“, sagt Hattendorf. „Das ist die Basis von Geschäftsbeziehungen.“ 

Wie in den Vorjahren setzt die UFI zu Beginn des Vortragsprogramms bewusst auf einen Referenten, der nicht aus der Messewirtschaft kommt. In Bangkok wird der britische Dirigent Charles Hazlewood das Tagungsmotto Vertrauen haptisch und nachvollziehbar veranschaulichen. Im Anschluss werden sich weitere Sprecher der Kongressüberschrift „Platforms of Trust“ annehmen und die verschiedenen Dimensionen von Vertrauen aufzeigen – etwa seine Bedeutung für die Unternehmensentwicklung, für die Vermarktung von Veranstaltungen oder bei der Nachhaltigkeit. Letztgenannter Aspekt spielt auf der UFI-Tagung sicherlich während einer Nachwuchskräfte-Diskussion der Next Generation Leadership eine Rolle. „Das Thema Vertrauen wird während des gesamten Kongresses unaufdringlich prägend sein“, erklärt Kai Hattendorf. 

Das künftige UFI-Präsidententrio (v.l.): Anbu Varathan, Mary Larkin und Craig Newman. (Photo: UFI)
Das künftige UFI-Präsidententrio (v.l.): Anbu Varathan, Mary Larkin und Craig Newman. (Photo: UFI)

Gespannt sein dürfen die Teilnehmer auf die dynamische Doppelmoderation: Caitlin Read von Comexposium und Stephan Forseilles von Easyfairs werden durch die Veranstaltung führen. Ein historischer Moment wird die Staffelübergabe des amtierenden UFI-Präsidenten Craig Newman an die neue Präsidentin, Mary Larkin, werden: Erstmals steht dann eine Frau an der Spitze der UFI. Und: Auch beim anstehenden Kongress gibt es wieder den populären (Messe)Fokus auf das Gastgeberland. „Thailand hat sich hervorragend entwickelt“, konstatiert Kai Hattendorf. „Auch und gerade über Bangkok hinaus.“ Dass die Hauptstadt zum zweiten Mal seit 2004 den Zuschlag erhielt, lag an der „extrem starken Bewerbung“, begründet der UFI-Geschäftsführer. „Insgesamt war das Niveau aller Kandidaten ganz besonders hoch.“ Asien-Pazifik ist die am schnellsten wachsende Messeregion der Welt – und dazu tragen auch Märkte außerhalb Chinas bei, so Hattendorf. Bei den Veranstaltungszentren habe sich unter anderem in Malaysia und Indonesien zuletzt viel getan. Der Kongress in Bangkok beschert der ASEAN-Region mit ihren rund 600 Millionen Einwohnern die gebührende Aufmerksamkeit.

Generell sind Messen wichtige Vertrauensplattformen”, betont UFI-Geschäftsführer Kai Hattendorf. (Photo: UFI)
Generell sind Messen wichtige Vertrauensplattformen”, betont UFI-Geschäftsführer Kai Hattendorf. (Photo: UFI)

Andere asiatische Messemärkte wie Japan und Indien werden durch zusätzliche Veranstaltungskapazitäten ebenfalls einen Schub bekommen. Japan sieht der Messegelände-Eröffnung in Aichi im August und mehr Fläche im Tokyo Big Sight nach den Olympischen Spielen entgegen. In Indien wird vor allem das gerade entstehende IICC nahe Delhi zur nationalen Flächenerweiterung von 50 Prozent beitragen – die für die kommenden Jahre prognostiziert wird. „Internationale Veranstalter haben lange darauf gewartet“, weiß Kai Hattendorf. „Nun stehen sie gut vorbereitet in den Startlöchern“, rechnet er mit deutlichem Wachstum auf dem Subkontinent. Allgemein sind es drei Bereiche, die dort und anderswo letztlich über den Erfolg im Messegeschäft entscheiden: „Marktzugänglichkeit, Infrastruktur und Weiterbildung“, zählt der UFI-Geschäftsführer auf. 

Vertragsunterzeichnung (v.l.): TCEB-Präsident Chiruit Isarangkun Na Ayuthaya und der frühere UFI-Präsident Corrado Peraboni. (Photo: UFI)
Vertragsunterzeichnung (v.l.): TCEB-Präsident Chiruit Isarangkun Na Ayuthaya und der frühere UFI-Präsident Corrado Peraboni. (Photo: UFI)

Besonders dem Bildungsaspekt kommt immense Bedeutung zu, denn nur mit qualifizierten Mitarbeitern lässt sich ein Gelände erfolgreich betreiben. „Das Thailand Convention & Exhibition Bureau investiert sehr viel in die Ausbildung“, hebt Kai Hattendorf exemplarisch die Anstrengungen im Gastgeberland des diesjährigen UFI-Kongresses hervor. Aber auch in den anderen Messeländern Asiens fänden die Angebote des Weltmesseverbandes – wie das Exhibition Management Degree oder das Kooperationsprojekt Venue Management School – allerhöchste Akzeptanz (www.ufi.org).

 
 

Autor: Peter Borstel

Dieser Artikel ist erschienen in TFI Heft 3/2019

 
 

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