Die Messebau-Systemhersteller sehen jede EuroShop als Herausforderung. Es gilt zu beweisen, dass Systeme immer effizienter und ideenreicher sind.
Am Haupteingang der Halle 9 platziert, war der Stand von Modul International unübersehbar. Doch er bot auch Highlights für ein staunendes Publikum. „Absolute Hingucker waren unsere von der Decke an Seilen abhängenden Tische sowie eine Wand aus hinterleuchteten Profil-Querschnitten“, erinnert sich Geschäftsführer Markus Giehl. „Für Aufsehen sorgten auch die Oberflächen auf der Rückwand und auf dem Boden.“ Unentwegt strichen die Besucher mit der Hand über Dekore wie Alu-Bubbles, Leder mit Naht oder die Wand aus echtem Moos. Als weiterer Zuschauermagnet erwies sich die Ausstellung zahlreicher neuer Vitrinen, Theken, Leuchtkästen und Möbelstücke. Wer Modul bisher nur als Messebau-Systemhersteller kannte, lernte neue Seiten des Neusser Unternehmens kennen (www.modul-int.com).
Die Bauten auf dem Stand von Sign-Ware wirkten aus der Entfernung wie massive Wände. Beim genaueren Hinsehen entpuppten sie sich jedoch als Leichtbau-Konstruktionen aus den Systemen Dado 5 und Skywall. Daran waren digital bedruckte Textilien flächenbündig befestigt. Sie ließen die Wände wie konventionelle Messebauten wirken. Die scheinbar individuellen Formen der Wände verstärkten diesen Eindruck. „Möglich machte dies eine Kombination aus neuen Profilen und den neuen Sonderwinkeln unserer Systeme“, erklärt Carsten Teriet, Leiter Controlling des Herstellers Sign-Ware. „Das Bemerkenswerteste an unserem Stand war aber das, was wir Besuchern nur erklärend vermitteln konnten – die extrem kurze Bauzeit.“ Vier Mann und knapp drei Tage reichten für Aufbau und Ausstattung des 50 Quadratmeter großen Standes (www.sign-ware.de).
Welche Ideen sich heute zu 100 Prozent aus System verwirklichen lassen, demonstrierte das Schweizer Unternehmen Syma. Links erhob sich ein Turm mit einer Facetten-Spiegelwand, rechts einer mit medialer Spiegeltrichter-Animation. Durchbrochen wurden die Türme von einer Röhre mit Bar im Untergeschoss sowie einer Röhre in rund drei Metern Höhe. Darin befand sich das Obergeschoss mit Besprechungsraum und eine stilvollen Lounge. „Die Besucher waren verblüfft, wenn wir ihnen erklärten, wie schnell wir dieses Obergeschoss mit unserem neuen System Syma-Cubic erbaut hatten“, erinnert sich Syma-Marketingleiter Beat Müller. „Durch die ausgeklügelte und patentierte Verbindungstechnik stand die Basiskonstruktion in einem Drittel der Zeit – gegenüber bisher bekannten Mehrgeschoss-Systemen“ (www.syma.ch).
Hinter einer geschlossenen blauen Fassade lud der Systemhersteller Hestex Systems seine Standbesucher gleich in mehrere getrennte Bereiche ein. Wer sich zum Beispiel für „Schlüsselfertige Stände“ interessierte, erlebte eine mediale Präsentation von über 2.000 preisgünstigen Standard-Lösungen. Ein anderer Raum stellte unter dem Stichwort „Maßanfertigung “ Lösungen für Messebauten von bis zu 5.000 Quadratmetern Größe dar. Unter „Eventmanagement“ wurde die HS-Schnellbauwand präsentiert, mit der sich Messekomplexe von bis zu 40.000 Quadratmetern Fläche bebauen lassen. Im Bereich Sonderlösungen konnte begutachtet werden, wie mit Hestex zum Beispiel auch Klappvitrinen oder Werkzeugschränke gebaut werden. Unter „Aluminium-Systeme“ schließlich konnten sich die Besucher mit dem kompletten Portfolio des Herstellers vertraut machen. „Wir sind seit 1984 auf der EuroShop. Aber dieser Auftritt war mit über 600 Kunden und Interessenten unser erfolgreichster“, wie Hestex-Geschäftsführer Arie Sint Nicolaas betont (www.hestexsystems.com).
Mezzo Light gilt als eines der filigransten Messebausysteme aus Aluminium-Elementen. „Trotz seiner schlanken Profile ermöglicht es sehr stabile Konstruktionen“, wie Mezzo-Geschäftsführer Olaf Krobitzsch betont. Seine Eigenschaften offenbarte das Leichtbausystem wie auch das stärkere Mezzo Strong anhand verschiedener Installationen auf dem Mezzo-Stand. Wände und Kuben mit verschiedenen neuen LED-hinterleuchteten Textilbespannungen konnten ebenso bewundert werden wie Fassadenfronten mit systemüberdeckenden Füllungen oder Verkaufscontainer mit versenkbaren iPad-Haltern. Ein optisches Highlight stellte die runde Besprechungskabine mit gebogener Schiebetür dar, die in ihrer Form an einen Turm erinnerte. Gemeinsam mit Mezzo stellte das Frankfurter Messebau-Unternehmen Spacewood aus: ein Partner, mit dem der Systemhersteller seit Jahren international zusammenarbeitet (www.mezzo-systems.com).
Dass sich bei Aluvision sprichwörtlich viel bewegt, dokumentierte schon die Standgröße. Das 2003 gegründete belgische Unternehmen wuchs von anfangs acht auf heute 45 Mitarbeiter an. Es präsentierte sich auf 200 Quadratmetern größer denn je. Das Stand- und aktuelle Firmenmotto „Shapes in Motion“ bezieht sich indes auf Omni Vision. Mit diesem neuen modularen Alu-Rahmensystem entstehen freie Bauformen, die nahezu beweglich erscheinen. Beidseitig mit Stoff oder Paneelen bestückt, lassen sie die Struktur komplett verschwinden. „Wir konnten viele Messebauer und Display-Hersteller begeistern. Sie fanden bei uns ein Modularsystem, dessen Bauten fast wie konventionell aussehen“, erklärt International Sales Manager Sofie Tanghe. „Als System mit bereits fertigen Rahmen statt einzelnen Profilen reduziert es zudem die Montagezeit“ (www.aluvision.com).
Die Scouts der Architekturzeitschrift AIT suchten auf der EuroShop die Top-Branchentrends für 2014. Bei MBA wurden sie fündig: Die schallabsorbierende Leichtbauwand Mila-wall Acoustic gewann eine der begehrten Auszeichnungen. „Wir konnten die Akustik deutlich verbessern ohne Abstriche in Design und Eleganz wie bei früheren Lösungen. So waren Gespräche abgeschirmt von Lärm und Trubel möglich“, erklärt MBA-Geschäftsführer Markus Militzer. Mit seinen Installationen demonstrierte das Unternehmen aus Reutlingen gleichzeitig, wie variabel Mila-wall-Systeme sind. Durch drei Pavillons konnten sich die Besucher auf eine Städtereise über Kopenhagen und Budapest begeben. Schließlich fanden sie sich im Pavillon Istanbul in einem voll verspiegelten Kaleidoskop mit türkischer Ornamentik wieder (www.mba-worldwide.com).
Autor: Jens Kügler
Dieser Artikel ist erschienen in TFI Heft 2/2014
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