Messelogistik: Die IELA trifft sich in Dublin

Vom 25. bis 28. Juni kommt die International Exhibition Logistics Association (IELA) zur Jahresversammlung und zum 31. Kongress zusammen. Im Anschluss steigt das Partnering Event. 

Größter Kongress in der Geschichte des Verbandes: IELA-Chairman Christoph Rauch (BTG Messe-Spedition). (Photo: IELA)
Größter Kongress in der Geschichte des Verbandes: IELA-Chairman Christoph Rauch (BTG Messe-Spedition). (Photo: IELA)

Das diesjährige Motto der Zusammenkunft lautet „Inspire Business – Welcome Tomorrow“. Über 230 Mitglieder werden bei der Tagung in Dublin dabei sein. Damit wird der Kongress in der irischen Hauptstadt der größte seit Gründung der IELA werden. Die nächste Dekade in der Geschichte des Messelogistik-Verbandes startet nicht nur mit einer Rekordzahl bei den Veranstaltungsdelegierten. Auch bei der Zahl ihrer Mitstreiter hat die Interessenvertretung zugelegt. Seitdem im vergangenen Jahr in Singapur das 30-jährige IELA-Jubiläum gefeiert wurde, traten mehr als zehn neue Mitglieder bei. Fünf Länder geben sich dadurch zusätzlich im Verband die Ehre: Estland, Iran, Litauen, Peru und Saudi-Arabien.

Für den anstehenden Kongress in Dublin sind diverse inhaltliche Höhepunkte angekündigt. Zwei Vorträge setzen auf der motivatorischen Ebene an. „Wie navigieren wir uns durch Herausforderungen?“ und „Strategische Horizonte entwickeln, um Märkte zu unserem Vorteil zu formen“, lauten die Themen. Das als Podiumsdiskussion konzipierte „IELA-Forum“ widmet sich dem messerelevanten Thema „Gesundheit und Sicherheit“ – das im internationalen Terminus gerne auch als „OH&S“ bezeichnet wird. Auch persönliche Risiken von Mitarbeitern bei ihren Aktivitäten rund um den Globus sind darin eingeschlossen. Davon können alle elementaren Akteure im Messegeschäft betroffen sein: Veranstaltungsstätten, Veranstalter, Transportunternehmen, Standbaufirmen und Aussteller. Diese unterschiedlichen Beteiligten sind verantwortlich, nach den besten Sicherheitslösungen zu suchen und die gefundenen Antworten zu teilen, betont die IELA.

Mehr als 230 IELA-Mitglieder möchten sich in der irischen Hauptstadt aktiv beteiligen. (Photo: IELA)
Mehr als 230 IELA-Mitglieder möchten sich in der irischen Hauptstadt aktiv beteiligen. (Photo: IELA)

Gefordert sind vorausschauende Maßnahmen zum Schutz des Personals. Das IELA-Forum 2016 sieht sich als Plattform zum Brainstorming und zur Ausweitung der weltweiten Sicherheits- und Gesundheitsstandards in der Messewirtschaft. Beiträge und Einblicke liefern Vertreter bekannter Organisationen und Unternehmen: Cathy Breden und Sonia Thomas von den internationalen Messeverbänden IAEE und UFI genauso wie Bruno Meißner vom internationalen Messebauverband IFES. Ein weiterer Diskussionsteilnehmer, Simon Garrett, arbeitet für die auf Sicherheit spezialisierte Beratung X-Venture Global Risk Solutions. Das IELA-Forum geht auf die Initiative „Die Brücke bauen“ zurück, die 2014 startete und alle Aktiven der Messewirtschaft zusammenbringen möchte. Ziel ist es, bestehende und potenzielle Partnerschaften zwischen den verschiedenen Beteiligten zu beurteilen und zu stärken.

Darüber hinaus gibt es in Dublin das jährliche Gala Dinner und die Award-Zeremonie für den „Best On-Site-“ und den „Export-Agenten“. Mit dem Ende des Kongresses erfolgt die Staffelübergabe zum 5. IELA-Partnering Event, das vom 28. bis 30. Juni stattfindet. Diese Netzwerk-Veranstaltung richtet sich an Mitglieder und Nichtmitglieder. Erwartet werden rund 400 Delegierte aus mehr als 50 Ländern. Damit haben die Anmeldezahlen die Erwartungen weit übertroffen – allein 130 Teilnehmer sind zum ersten Mal dabei, für andere ist es bereits die fünfte Teilnahme. Am zweiten Abend des Partnering-Events erwartet alle ein besonderer, typisch irischer Programmpunkt: Der Tag klingt aus im Guinness Lagerhaus (www.iela-events.com).

Flüchtlinge bremsen die Transportbranche

 
 
Fairexpress (v.l.): Farah Elouahabi, Ulrike Klack, Christiane Roelfs, Jörg Reinert und Natascha Hönig. (Photo: Fairexpress)
Fairexpress (v.l.): Farah Elouahabi, Ulrike Klack, Christiane Roelfs, Jörg Reinert und Natascha Hönig. (Photo: Fairexpress)

Dublin steht auch für ein Abkommen über die Einreise von politisch Verfolgten nach Europa. Wichtigste Regel: Der Staat, in dem der Asylbewerber nachweislich zuerst angekommen ist, muss das Asylverfahren durchführen. In der Praxis wurde „Dublin“ außer Kraft gesetzt. Und: Auch ein grenzfreies Europa innerhalb des Schengen-Raums – das war einmal. Die Millionen Flüchtlinge, die nach Europa strömen, haben indirekt für ein Ende der völligen Freizügigkeit von Menschen und Waren gesorgt. „Die gesamte Transportbranche leidet unter der teilweise chaotischen Flüchtlingssituation an Grenzübergängen“, beobachtet Christiane Roelfs. „Dies führt zu längeren Abfertigungswartezeiten und somit langfristig auch zu höheren Kosten“, sagt die Geschäftsführerin der Messespedition Fairexpress in Bielefeld. Speziell am Eurotunnel zwischen Frankreich und England müssten Lkw-Fahrer derzeit gute Nerven beweisen. „Aber auch an den Landesgrenzen zu Ungarn, Österreich, Serbien und Rumänien“, fügt Roelfs hinzu. Neben deutlich längeren Abfertigungszeiten versuchten immer wieder Flüchtlinge auf die Lkws „aufzuspringen“ oder auf die Ladefläche einzudringen. Auf diesem Wege wollten sie dann die Grenzen passieren. Da kann es dann zu Schäden an den Fahrzeugen und auch der Ladung kommen. „Diese Situation wirkt sich natürlich auch auf innereuropäische Messetransporte aus“, berichtet Christiane Roelfs. „In jedem Fall sollte ein zusätzlicher Zeitpuffer eingeplant werden“, rät sie. „Es bleibt zu hoffen, dass die Regierungen der Europäischen Union kurzfristig humane und tragfähige Lösungen finden.“ Ansonsten stellt Fairexpress aktuell keine wesentlichen Veränderungen im Auslandsmessegeschäft fest (www.fairexpress.de).

Autor: Peter Borstel

Dieser Artikel ist erschienen in TFI Heft 3-4/2016

 
 

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